Kaum hat der Schulalltag begonnen, fand am Mittwoch, den 13. September 2023, im St. Paulusheim wieder ein After Work Concert statt. Es hatte den Titel „Special International“ und war ein außergewöhnliches Konzert, nicht nur, weil der Termin gleich nach den Ferien war, nein vor allem, weil ein Orchester aus Brasilien zu Gast war, dessen Musiker auf den Spuren ihrer Vorfahren unterwegs waren. Diese waren im 19. Jahrhundert ausgewandert. Noch heute gibt es wohl in Brusque einige deutsche Namen wie Schlindwein oder Fischer. Und die Musiker gehen dort auf eine deutsche Schule.
Zunächst begann der Meisterchor proVocal mit Matthias Böhringer das Konzert, indem alle eine Swing-Version der „Eurovisionsmelodie“ singend in den Raum einliefen. Nach ein paar kurzen Begrüßungsreden, unter anderem von Schulleiter Markus Zepp, die direkt von einer Dolmetscherin ins Portugiesische übersetzt wurden, setzte der Chor mit seinem Programm ein. Er spannte den Bogen von dem bekannten deutschen Lied „Abschied vom Walde“ von Mendelssohn-Bartholdy über Stücke aus Amerika und Afrika, welche die Bitte oder den Wunsch nach Frieden äußern, bis hin zu dem Song „A Million Dreams“. Das Publikum, das zahlreich den Saal füllte, und die brasilianischen Gäste waren von dem klaren Chorklang fasziniert und lauschten gespannt. Mit dem Doppellied „Salsa Beach Band“ und „Un poquito cantas“ trat der Chor schließlich ab und das Orchester Colégio Cônsul Brusque richtete sich auf der Bühne ein. Auch die Besetzung des Orchesters war speziell, spielten nicht nur Streicher und Bläser mit, sondern es saßen auch Pianisten, E-Gitarristen und Saxophonisten mittendrin. Außerdem übernahm eine Handvoll Musiker das Schlagwerk, die den brasilianischen Rhythmus im Orchester verstärkte. Das Orchester begann mit typischen Liedern aus Brasilien, und spätestens mit dem auch bei uns bekannten Stück „Tico Tico“ hatten sie das Publikum im Griff, alle bewegten sich zur Musik. Beim anschließenden „Deutschland Medley“ war ausdrücklich erwünscht, dass die Deutschen die Texte der darin vorkommenden Lieder mitsingen sollten, z. B. gehörten „So schön, schön war die Zeit“ oder „Wenn wir erklimmen“ dazu. Danach folgte das Stück „Mas que Nada“, bei dem dann wirklich keiner mehr auf seinem Stuhl sitzen blieb, sondern sich alle rhythmisch oder tänzerisch bewegten, manche Zuhörer bekamen sogar kleine Instrumente zum Mitmachen ausgehändigt.
Am Ende wurde gemeinsam „Spirit of Brotherhood“ von Matthias Böhringer gesungen und gespielt, bevor die brasilianischen Gäste zu einem kleinen badischen Vesper eingeladen wurden und sich alle miteinander austauschen konnten.
Jedenfalls war es eine große Bereicherung für alle Anwesenden. Jeder war begeistert von der Vielfalt der Kulturen, der Rhythmen, der Musik.