Aktuell suchen wir besonders Tenöre und Bässe. Sopranistinnen und Altistinnen dürfen aber auch gerne anfragen.
Sängerische Vorerfahrung sowie Notenkenntnisse und die Fähigkeit zum selbständigen Erarbeiten des Notentextes sind hilfreich.
Melde Dich unter: chorleiter@provocal.eu
0173 5159946 (Matthias Böhringer, Dirigent)
Vorausschauend hatten proVocal und das Sinfonieorchester an der Dualen Hochschule Karlsruhe im Oktober 2021 unter der Leitung von Matthias Böhringer ein „Digitales Wandelkonzert“ in Bild und Ton für die Stadt Kraichtal umgesetzt. In dieser Zeit des großen Wandels beleuchtet das online verfügbare Konzert unter dem Motto „Umbruch“ verschiedene Umbrüche der letzten 500 Jahre und wagt einen Blick in die Zukunft.
Das Konzert setzt ein Zeichen für die Kunst, die über all die Jahrhunderte für das „System Mensch“ relevant gewesen ist. Musikalisch werden a cappella Werke, Volkslieder und sinfonische Werke aus Umbruchzeiten (Dreißigjähriger Krieg, Reformation) und über Umbruchzeiten mit bewegten Bildern der Region umrahmt.
Freuen Sie sich auf bekannte „Ohrwürmer“ und wunderbare Vertonungen der Texte von Martin Luther, Joseph von Eichendorff, Adelbert von Chamisso, Dirk Solte u.a. durch Jean Sibelius, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Robert Schumann, Heinrich Schütz und Matthias Böhringer.
Vier Episoden (1. Vom Dunkel ins Licht / 2. Von Freiheit und Geborgenheit / 3. Von Vertrauen und Erneuerung / 4. Von Frieden und Zukunft) werden an den vier Adventssonntagen auf dem Youtube-Kanal der Stadt Kraichtal sowie auf unseren Kanälen veröffentlicht. Zusätzlich wird es in den Social Media Kanälen der Stadt und der Ensembles noch Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Werken geben.
Wir setzen mit diesem digitalen Angebot ein Zeichen für die Bedeutung von Kunst und Kultur in unserer Gesellschaft. Die Bürgerinnen und Bürgern hatten auf diese digitale Weise in der 4. Welle der Coronapandemie eine risikofreie Möglichkeit, am kulturellen Leben – wenn auch nicht live – teilzuhaben.
Jean Sibelius (1865 – 1957)
Finlandia op. 26
Chorsatz: Kalervo Tuukkanen
Text: V. A. Koskenniemi
Mitwirkende:
proVocal Münzesheim
Sinfonieorchester an der DHBW Karlsruhe
Matthias Böhringer, Dirigent
Kann die Freude ohne Freiheit sein? Bereits im Vorfeld der bürgerlichen Revolution 1848/49, die das Ende der feudalen Herrschaftsprinzipien dieser Epoche markieren entstand das Volkslied „Auf einem Baum ein Kuckuck“ (1838). Der „Kuckuck“ ist der Geheimcode der gesungenen Stimmen für eine Freiheit, für die man sogar bereit ist, die eigene körperliche Unversehrtheit zu opfern! Robert Schumann bringt in seinem „Ungewitter“ (1849) in sehr eindrücklicher Klangsprache die Empfindung derer zum Ausdruck, die den Machtverlust als Bedrohung haben heraufziehen sehen. Können Freude und Freiheit ohne Verantwortung sein? Ohne Natur kann der Mensch nicht existieren, in ihr sind wir geborgen. Dieses Gefühl beschreibt der große Dichter Eichendorff in seinem „Abschied vom Walde“ (1810) in empfindsamen Versen, die Felix Mendelssohn Bartholdy 1843 in unnachahmlicher Weise vertont hat. Es sind eindrückliche Chorwerke, die uns heute zur Besinnung einladen.
Mitwirkende:
proVocal Münzesheim
Sinfonieorchester an der DHBW Karlsruhe
Matthias Böhringer, Dirigent
Heinrich Schütz (1585 – 1672)
Aller Augen warten auf Dich, Herre SWV 429
Text: Psalm 145, 15.16
Felix Mendelssohn – Bartholdy (1809 – 1847)
5. Sinfonie in D, op. 107 „Reformation“
– 4. Satz „Ein feste Burg ist unser Gott“ Andante con moto – Allegro vivace – Allegro maestoso
Das Vertrauen in sich selbst als Teil der Schöpfung ist ein starkes Fundament für Verantwortung und Kreativität, ein Fundament für die Kultur!
Obwohl Heinrich Schütz (1585-1672) den verheerenden Dreißigjährigen Krieg erlebte, der einem Drittel der Bevölkerung das Leben kostete und zu einem fast völligen Zusammenbruch des kulturellen Lebens führte, verdanken wir seinem starken Glauben und Verantwortungsbewusstsein ganz wunderbare Psalmvertonungen wie „Aller Augen warten auf dich, Herre …“.
Verantwortung, die in Werten wurzelt, schafft Vertrauen. Handeln, das gegen diese Werte gerichtet ist führt zu Vertrauensverlust bis hin zur Revolution.
Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) setzte im Jahr 1830 der durch Luther 300 Jahre zuvor ausgelösten Kirchen-Revolution mit seiner „Reformations-Sinfonie“ ein Denkmal für Erneuerungsprozesse, die hoffentlich auf einem Weg in eine friedvolle Zukunft wandeln.
Mitwirkende:
proVocal Münzesheim
Sinfonieorchester an der DHBW Karlsruhe
Matthias Böhringer, Dirigent
Felix Mendelssohn – Bartholdy (1809 – 1847)
Verleih uns Frieden gnädiglich, Choralkantate MWV A 11
Text: Martin Luther
Matthias Böhringer (*1982)
Wann haben wir genug?
Text: Dirk Solte
Die Gnade eines Friedens, der höher ist als alle Vernunft, wünscht sich der Romantiker Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) in seiner ergreifenden Komposition „Verleih uns Frieden gnädiglich“ nach einer Liedstrophe von Martin Luther (1483-1546).
Kann Frieden ohne Freiheit sein?
Frieden ist ein so großes Wort, das eine Harmonie von allem in Allem ausdrückt! Können wir Menschen bei unserer Sehnsucht nach einem inneren Zustand des Friedens, bei unserem lebenslangen Streben nach Zufriedenheit auf eine göttliche Hilfestellung vertrauen?
Was darf ich hoffen? Wann bist du zufrieden? „Wann haben wir genug?“
Wie kaum eine andere Zeit des Jahres lädt uns der vorweihnachtliche Advent dazu ein, inne zu halten und auch ein wenig über die Fragen des Lebens nachzudenken. Wir haben unseren Bogen über die Epochen von 500 Jahren gespannt. Freude – Freiheit – Verantwortung – Werte – Vertrauen – Wandel – Erneuerung – Frieden. Dem möchten wir noch hinzufügen:
Welche Zukunft wollen wir?
Mitwirkende:
proVocal Münzesheim
Sinfonieorchester an der DHBW Karlsruhe
Matthias Böhringer, Dirigent