Die Romantik ist die Zeit der Gefühle, der Sehnsüchte, der Träume. Dies konnten die Besucher des 5. After Work Concerts am Mittwoch, den 21. Februar 2024 in Bruchsal erleben.
Gleich zu Beginn wurde das Publikum mit romantischer Klaviermusik in den Bann gezogen, als Matthias Böhringer am Flügel das Impromptu op. 90 Nr. 4 von Schubert vortrug. Mit Leichtigkeit interpretierte er dieses Werk. Im Anschluss folgten Stücke, die auch an die geschichtlichen Hintergründe des 19. Jahrhunderts anknüpften, nämlich an den Einmarsch der Russen in Warschau, was Chopin in seiner „Revolutionsetüde“ hörbar verarbeitet hat. Der Meisterchor proVocal sang dagegen von Mendelssohn Bartholdy „Verleih uns Frieden“, was die Herzen der Zuhörer öffnete. Dass die Romantik nicht nur romantisch war, sondern eine Zeit des Umbruchs, hat auch Schumann in seinem „Ungewitter“ vertont, welches das Wanken der Obrigkeit zum Ausdruck bringt. Weitere romantische Stücke im Wechsel von Klavier- und Chormusik folgten, darunter von Brahms das Lied „Erlaube mir, fein’s Mädchen“, das auf einem Volkslied basiert, und ein Intermezzo (op. 118 Nr. 2), ein sogenanntes Zwischenstück, das in der Romantik vor allem dafür diente, um Sehnsüchte auszudrücken. Matthias Böhringer verzauberte alle Zuhörer mit seiner Virtuosität am Flügel und bereicherte sie durch seine interessante Moderation, wobei er darauf hinwies, dass die romantische Musik am besten für sich selbst spreche.
Und der zweite Teil des Konzertabends zeigte, dass die Romantik in gewisser Weise bis heute andauert. Der Komponist Morten Lauridsen hat für sein Stück „Dirait-on“ einen Text als Grundlage benutzt, der das tiefe Fühlen zum Ausdruck bringt, und dabei Harmonien verwendet wie die französischen Romantiker. Nach dieser Überleitung folgten weitere romantische Stücke des 20. Jahrhunderts, die von Gefühlen und Sehnsüchten handeln, wie „Take Me Home“ von Pentatonix oder „Everything“ von Bublé. Sie wurden eindrücklich vom Chor interpretiert. Als letztes Stück sang proVocal von der Liebe in „What the World needs now“ und erwärmte damit das Publikum für den restlichen Abend mit schönen Melodien.
Der Konzertraum des St. Paulusheims war gut gefüllt. Das Publikum war begeistert. Das kleine Konzert bot ein abwechslungsreiches, kurzweiliges Programm, das langanhaltenden Applaus nach sich zog.